FREE ALL ANTIFAS

Zwei Berliner Antifas sind angeklagt. Ihnen wird gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Sie sollen den Neonazi Leander Schultze am 18.4.2024 mit einem Messer angegriffen haben – komisch nur, dass danach die beiden Antifas mit Stichverletzungen in Herz- und Oberschenkelgegend im Krankenhaus landeten und notoperiert werden mussten. Statt dem Nazi stehen nun sie vor Gericht.

Bei dem Vorfall im letzten Frühling handelt es sich um einen Höhepunkt rechter Gewalt in Berlin, der sich schon lange abzeichnete. Denn Leander Schultze ist kein unbeschriebenes Blatt. Der 23-Jährige aus dem Prenzlauer Berg ist bereits seit vielen Jahren in der Neonaziszene unterwegs. Bis 2022 war er bei der NPD, seitdem ist er eine der prägenden Figuren des III. Weg in Berlin.

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22.11.2025 Antifa-Demo in Lichtenberg: „Kein Vergeben – Kein Vergessen

Gegen Nazitreffpunkte, Rassismus und soziale Ausgrenzung! In Gedenken an alle Opfer rechter Gewalt. KEIN VERGEBEN – den Nazis und Rassisten! KEIN VERGESSEN – der Opfer rechter Gewalt!

14:00 KONZERT- Vorplatz Bahnhof Lichtenberg: PTK, Sechser (Teuterecords), Kalaszniko, t.b.a.
15:30 DEMO-BEGINN

SOLIDARISCH BLEIBEN:
Wir wünschen uns am 22. November eine Demonstration, auf der sich möglichst viele Menschen zu Hause fühlen. Darum bitten wir euch: Achtet auf einander. Für Sexismus, Antisemitismus, Trans- oder Queerfeindlichkeit ist bei uns kein Platz.
Parteien und Organisationen die Abschiebungen, Aufrüstung und Genozid aktiv unterstützen, sind samt ihrer Fahnen und Banner klar unerwünscht.
Kommt nüchtern, gefährdet keine anderen Demoteilnehmer*innen und sorgt dafür, dass euch rechte Fotografen und Streamer nicht abbilden können.Am 21. November jährt sich der Todestag von Silvio Meier zum 33. mal. Gleichermaßen jährt sich der rassistische Brandanschlag im Schleswig-Holsteinischen Mölln zum 33. Mal, welcher Ayşe Yilmaz, Bahide Arslan und Yeliz Arslan das Leben kostete.
Ihnen und allen anderen Opfern rechter Gewalt wollen wir gedenken. Gleichzeitig wollen wir rechte Strukturen und Treffpunkte offenlegen, um die potentiellen um die potentiellen Täter*innen von Morgen in ihrem Handeln einzuschränken. Kommt mit uns auf die Straße und zu den Veranstaltungen im Vorfeld des Wochenendes. Niemand ist vergessen!

RECHTE GEWALT WIEDER AUF HOHEM NIVEAU

Die AfD-Wahlergebnisse und der Überbietungswettbewerb der regierenden Parteien, darum wer am effektivsten abschiebt, sorgt bei Faschos gerade für reichlich Oberwasser. Die Kinder-Neonazis im 90er-Glatzen-Look, der rassistische Ü50-Nachbar oder die Polizistin, die gerade Hitler-Bildchen in der Whatsapp-Gruppe mit Kolleg*innen teilt – das aktuelle rechte Klima bestärkt sie in der vermeintlichen Richtigkeit ihrer Menschenfeindlichkeit. Das Resultat ist deutlich spürbar. Neben dem Anstieg rechter Propaganda in Berlin, explodiert die Zahl rechter Übergriffe und Bedrohungen förmlich.

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Gegen die Gravitation von Staat & Kapital

Noch nie gab es in der BRD so viele politische Gefangene aus dem Bereich Antifa wie aktuell. Den politischen Willen von Politik und Justiz, gegen Antifaschist*innen vorzugehen, gibt es zwar schon lange, doch der Erfolg in großem Umfang hielt sich in Grenzen. Die Verfolgung über den § 129a/b gegen Gruppen der Antifaschistischen Aktion/Bundesweite Organisation (AA/BO) aus Göttingen und Passau, die 1996 bzw. 2000 jeweils mit Einstellungen endeten, oder das Antifa-Sportgruppenverfahren von Dresden im Jahr 2010 wirken dem Charakter nach eher als Einschüchterungsversuche. Die Anwendung des sogenannten “Schnüffelparagrafen”, der den Repressionsbehörden weitreichende Befugnisse zur Ausforschung von Strukturen ermöglicht, führte indes nur selten zu Anklagen und Verurteilungen. Dies hat sich inzwischen drastisch verändert: Die Budapester Repression nach den Protesten gegen den „Tag der Ehre” im Februar 2023 zieht zwei Jahre später weite Kreise und der § 129 führt inzwischen sehr schnell zu Inhaftierungen. Das eingeübte Vorgehen, dass Beamte vom Schreibtisch aus “Vereinigungen” konstruieren, führt nun vermehrt zu handfesten Repressionen gegen jene, die in diesen Zirkeln vermutet werden. Es überrascht also nicht, dass der militante Antifaschismus auch in Zeiten sich zuspitzender Faschisierung hartnäckig bekämpft wird. Unsere Aufgabe als antifaschistische Strukturen bleibt es zunächst, diesen weiterhin offensiv zu verteidigen. Mit viel Herzblut und Aktivismus sind zahlreiche Antifa- und Soligruppen dabei, Öffentlichkeit für die Situation der lange Zeit Untergetauchten und nun Inhaftierten herzustellen.

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Alledem trotzen – trotz alledem. Antifa Ratschlag Berlin 2025

Im Jahr 2025 fällt es schwer, noch den Überblick über sich überschlagende Krisen und das schnelle Fortschreiten der Faschisierung zu behalten. Eine Mehrheit der Menschen – nicht nur hierzulande – ruft nach autoritären Antworten und wünscht sich rechte bis extrem rechte Regierungen. Flächendeckend bilden sich junge Neonazigruppierungen und bringen offene Straßengewalt zurück in den Alltag vieler. Immer offener paktiert die bürgerliche Mitte mit der AfD und immer aggressiver geht der Staat gegen jene vor, die sich dieser steten gesellschaftlichen Verschiebung nach rechts in den Weg stellen.

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Solidarisch antifaschistisch mit unseren ungarischen Genoss*innen

Erstveröffentlichung auf https://afaeurope.noblogs.org/

Während Ungarn unter Viktor Orbán „die Antifa“ unter „terroristische Gruppen“ listet, bereiten deutsche und internationale Rechtsextremisten bereits den nächsten großen faschistischen Aufmarsch zum sogenannten „Tag der Ehre“ im Februar 2026 vor…

Was ist passiert:

Die Regierung Ungarns hat „die Antifa“ zur terroristischen Vereinigung erklärt.
Am 26. September 2025 wurde das entsprechende Dekret im Amtsblatt „Magyar Közlöny“ veröffentlicht: Regierungsverordnung 297/2025 (IX. 26.) „über die Regeln für Maßnahmen gegen bestimmte Personen und Organisationen im Kampf gegen den Terrorismus in Gefahrensituationen“.

Die Verordnung listet – quasi als Beleg für die Gefährlichkeit – einige beliebig ausgewählte Antifa-Aktionen der letzten Jahre in Italien, Frankreich und Deutschland auf. Für Frankreich werden z.B. Antifaproteste aufgeführt, die der „Offensive Révolutionnaire Antifasciste” zugeordnet werden. Es geht aber auch um Soliaktionen für die in Budapest in Haft sitzenden Antifas wie z.B. Farbe und kaputte Fensterscheiben am Gebäude des nationalistischen Kulturinstituts „Collegium Hungaricum“ in Berlin im Januar 2024, was als „schwere Beschädigung“ bezeichnet wird, ebenso wie eine Soli-Besetzung des ungarischen Honorarkonsulats im Februar 2024 in Venedig. Natürlich werden auch die aktuell in Ungarn gegen Maja und in Deutschland verhandelten Vorfälle im Februar 2023 in Budapest (https://www.basc.news/die-vermeintlichen-opfer-im-budapest-verfahren/) genannt.

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18. Oktober | Kundgebung | Free All Antifas. Free Nanuk. Free Mehmet.

Am 21. Oktober 2024 wurde Nanuk von Zielfahnder des LKAs Sachsen in Berlin festgenommen. Seitdem sitzt er in U-Haft in der JVA Moabit. Nanuk ist beschuldigt Teil des Antifa-Ost-Komplexes zu sein. Im November 2025, nach über einem Jahr U-Haft wird in Dresden der Mammut-Prozess gegen sieben Antifaschist:innen beginnen, unter ihnen auch Nanuk. Im November 2024 wurde in Berlin Mehmet Karaca festgenommen wegen Unterstützung der PKK. Mehmets Prozess hat am 1. September begonnen, auch er sitzt weiterhin in der JVA Moabit in U-Haft. Beide verstehen sich als politische Gefangene.

Wir wollen, ein Jahr nach Nanuks Festnahme, uns an der JVA Moabit treffen und Nanuk und Mehmet solidarische Grüße schicken. Auch wenn es nicht einfach ist, getrennt von den hohen Mauern, wollen wir ein bisschen gute Laune verbreiten und gemeinsam Zeit verbringen. Es wird eine Auswahl an Musik, kurze Redebeiträge und Grußworte geben.

Kommt nach Moabit.

Solidarität ist unsere stärkste Waffe.

Bis alle frei sind.

Samstag 18. Oktober 2025 – 14 Uhr

JVA Moabit