Internationaler Aufruf von Genoss*innen aus Budapest
Liebe Freund_innen und Genoss_innen,
der 8. Februar wird von diversen europäischen faschistischen Gruppierungen als ein internationales Vernetzungstreffen unter dem Namen „Festung Budapest“ genutzt. Ursprünglich initiiert von Blood & Honor, sind die Veranstaltungen offiziell ein Gedenken an gefallene Soldaten der Belagerung von Budapest und mit einer Nachtwanderung werden mehr und mehr Menschen mobilisiert und verschleiert, dass es sich hier eigentlich um eine Zusammenkunft von Neonazis handelt.
In letzter Zeit haben wir beobachtet, dass die Entwicklungen der
Region sich in eine Richtung bewegen, die nach außen ihrem altem
Chauvinismus den Rücken kehrt und sich dem Vorbild einer Festung Europa
hinwendet und damit versucht, ihre Kräfte gegen vermeintliche Feinde zu
mobilisieren. Gruppen aus der Ukraine, Tschechien, Polen, Deutschland,
Bulgarien und Russland arbeiten zusammen an verschiedenen
Machtdemonstrationen in der Region – und die „Festung Budapest“ steht
hier deutlich hervor. Die lokal am besten organisierte Gruppe ist die
sog. Légió Hungária, welche gerade erst mit mehreren hundert Menschen in
den Straßen Budapests marschierte und im Oktober ein jüdisches
Gemeindezentrum angegriffen hat.
Das Event zieht jedes Jahr mehr als tausend Faschisten aus ganz Europa
nach Budapest und zwischen zwei und drei tausend Wander_innen.
Letztes Jahr haben wir es geschafft einen Gegenprotest mit 500 Menschen zu organisieren, in Zusammenarbeit mit studentischen und Roma-Aktivist_innen und der Mobilisierung von subkulturellen Kontexten sowie verschiedenen kleinen anarcho-kommunistischen Fraktionen. Dieses Jahr arbeiten wir darauf hin, die Zusammenarbeit zu erweitern, in dem wir Druck auf offizielle Akteur_innen ausüben, ein nicht-nazifiziertes Gedenken am Tag des Geschehens auf die Beine zu stellen – aber wir bitten euch um eure Unterstützung bei den Protesten gegen die Faschisten, sowie der Beobachtung ihrer Mitglieder und Organisator_innen.
Wir, als autonome antifaschistische Gruppe glauben, dass die extreme Rechte hier ihre regionalen Kontakte verstärkt. Deshalb müssen auch wir uns gemeinsam über nationale Grenzen hinweg organisieren um der Mobilisierung der Faschisten effektiv entgegenzutreten und den allgemeinen Diskurs gegen sie zu wenden. Momentan sammeln wir u. A. Geld um verschiedene Ausgaben sowie die Behausung von anreisenden Genoss_innen decken zu können.
Ein herzliches Dankeschön,
Autonomia Hungary
18.01.2020 Ort: im Mehringhof SFE
(Schule für Erwachsenenbildung, Gneisenaustraße 2a, 10961 Berlin)
organisiert von: Antifa Westberlin, VVN-BdA Berlin, North East Antifa, Postkom
Ablauf:
13-15 Uhr Vortrag und Gespräch mit Antifas aus Sofia
15-16 Uhr Mittagessen
16-18 Uhr Vortrag und Gespräch mit Antifas aus Budapest