Am 27. August nach Rostock-Lichtenhagen!

Als Teil der Kampagne „Deutschland ist Brandstifter“ mobilisieren wir zur Gedenkdemo nach Rostock-Lichtenhagen. Das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen im August 1992 steht für ein Zusammenwirken des rassistischen Mobs auf der Straße und rassistischer Flüchtlingspolitik des Staates in der BRD. So wurde in den frühen 90er-Jahren an vielen Orten in Deutschland Jagd auf Migrant:innen und ehemalige Vertragsarbeiter:innen der DDR gemacht. Die Bilder von traumatisierten Menschen, die nach tagelangen Angriffen auf deren Unterkünfte mit Bussen aus den Orten „evakuiert“ wurden, veranschaulichten diese rassistische Politik der BRD. Die bitteren Folgen waren an vielen Schauplätzen ähnlich.

Rassisten griffen ungehindert Menschen an und die Politiker schwafelten etwas von „Überforderung der Bevölkerung durch unkontrollierte Wellen von Einwanderung“. Durch diese klassische Täter – Opfer Umkehr wurden nicht die Neonazis und alle anderen rassistischen Deutschen zum Problem, welches bekämpft werden muss, sondern es waren Migrant:innen die problematisiert wurden. Mit der darauf folgenden Abschaffung des Grundrechts auf Asyl 1993 entledigte man sich gleich noch einer historischen Verantwortung, welche sich die BRD nach dem 2. Weltkrieg auferlegt hatte.


Die Politik der korrupten CDU, welche mit ihrem Mief und Seilschaften die politische Kultur im Übernahmestaat BRD prägte, vollzog zu Beginn der 1990er-Jahre auch eine autoritäre Wende nach innen und außen mit verheerenden Folgen für die Menschen im ehemaligen Staatsgebiet der DDR, wo aufgrund der Übernahme durch die BRD eine dramatische soziale, kulturelle und wirtschaftliche Umwälzung stattfand, deren Auswirkungen auch heute nach über 30 Jahren im gesamtdeutschen kapitalistischen System zu sehen und zu spüren sind.

Der Rassismus von damals wurde durch restriktive Abschiebepraxis und rassistischen Diskursenkanalisiert und in Gesetzesform gegossen. Das Grundrecht auf Asyl wurde 1993 als Folge dieser nationalistischen Dynamik faktisch abgeschafft. Im kollektiven Gedächtnis der Mehrheitsgesellschaft ist das Bild des geläuterten Deutschlands nach dem deutschen Faschismus gelieben, das Bild einer Vorzeigedemokratie. Dieses Bild ist eine Farce. Es ist Heuchelei.

Erinnern heißt kämpfen! Dieses Motto steht für ein nicht-staatliches Gedenken, welches unversöhnlich mit Deutschland und seinen Nazis ist.

Wir rufen euch auf mit uns am 27. August nach Rostock-Lichtenhagen zu fahren und unsere Ablehnung gegen den institutionellen Rassismus auf die Straße zu tragen.

Schließt euch an und kommt am 27. August um 8 Uhr zum Bahnhof Berlin-Südkreuz (Gleis 6).