Am 4. November jährte sich die Selbstenttarnung des NSU zum zehnten Mal. Das sind zehn Jahre in denen ein Ausmaß bekannt wurde, in welcher staatliche Behörden rechte Gewaltstrukturen schützten und stützten, das wir nicht hinnehmen können. Die Liste der Todesopfer ist seither länger geworden. Hanau und Halle sind Begriffe, die wir nun verwenden müssen.
Den ermordeten Menschen zu gedenken, heißt die Strukturen, die das zugelassen haben, zu bekämpfen. Wenn das NSU-Trio mit dem VS schießen lernte, wenn ein weißer Mann sich legal drei Waffen besorgen und dann 11 Menschen an einem Abend erschießen kann, Menschen in Afghanistan für Bier zurückgelassen werden, wenn Waffen und Munition ohne Folgen zurückgegeben werden können, wenn wir uns immer noch fragen müssen, wie tief die Wurzeln reichen oder ein Anruf bei den eigenen Großeltern ausreicht – dann genügt eine Aufarbeitung der Taten nicht.
Wir müssen verhindern, dass Rechtsextreme weiter durch staatlich bekräftigte Hände morden und wir müssen zeigen, das wir es ernst meinen. Wir müssen begreifen, dass wir alle betroffen sind, wenn wir uns nicht dagegen stellen und wehren. Wir müssen lauter sein als die menschenverachtenden und rassistischen Stimmen im Bundestag, in Behörden und auf unseren Straßen.
Wir wollen denen gedenken, die ihr Leben durch die Hände von Hass und Rassismus lassen mussten. Wir tragen die Verantwortung einer solidarischen Gesellschaft und deswegen müssen wir uns denjenigen in den Weg stellen, die morden, die abschieben, die wegsperren. Und denen, die weiterhin verschleiern wollen, wie durchsetzt die staatlichen Sicherheitsbehörden von rechts sind.
Im Gedenken an die Opfer rechter Gewalt wollen wir unsere Wut am 13. November auf die Straße tragen, denn Erinnern heißt Kämpfen!
Antifaschistische Demonstration: Fight Back – Rechte Strukturen in den Sicherheitsbehörden zerschlagen!
13. November 2021, 18 Uhr – S/U Lichtenberg (Ausgang Siegfriedstraße)