Pünktlich zum diesjährigen „Marsch für das Leben“ gibt es auch eine positive Meldung. Die Pro-Femina- Niederlassung in Charlottenburg existiert nicht mehr. Im August 2019 hatte der Fundi-Verein um den Heidelberger Abtreibungsgegner und selbst erklärten „Lebensschützer“ Kristijan Aufiero am Berliner Ku’damm seine dritte Niederlassung in Deutschland aufgemacht. Hierfür waren nach eigenen Angaben 1,2 Millionen Euro an Spendengeldern gesammelt worden (link is external).Anfang 2019 waren die Pläne bekannt geworden. Kurz vor der Eröffnung war bereits die Adresse am Berliner Kurfürstendamm 69 öffentlich geworden, zur Eröffnung Anfang August 2019 gab es eine Kundgebung gegen das neue Pro Femina-Büro mit rund 200 Teilnehmer*innen auf dem angrenzenden Adenauerplatz. Im Oktober 2019 kam es dann noch zu einem nächtlichen Angriff auf die im 3. Stock gelegenen Büroräume, bei dem ihnen die Scheiben zerstört und der Flur eingesaut wurden.
Pro Femina klingt nicht von ungefähr der Schwangerschaftsberatungsstelle Pro Familia zum verwechseln ähnlich, jedoch können (und wollen) sie keine Beratungsscheine (link is external), welche von Schwangeren zum Schwangerschaftsabbruch benötigt werden, ausstellen. Der Verein ist dem christlichen erzkonservativen und frauenfeindlichen Spektrum der „Lebensschützer“ zuzurechnen. In ihren eigenen Medien werben sie damit um Spenden, noch nie zu einem Schwangerschaftsabbruch geraten zu haben. Die Website gaukelt allerdings eine Ergebnisoffene Beratung vor.
Pro Femina auf Tauchstation
Der Heidelberger Verein hat nach unseren Recherchen inzwischen die „Beratungen“ in Berlin eingestellt – und das nicht Corona-bedingt. Nicht nur ist der Name vom Klingeltableau genauso verschwunden wie die weitere Ausschilderung des Büros in dem Wohn- und Geschäftshaus. Auf telefonische Anfrage wird mitgeteilt, eine Beratung in Berlin sei nicht mehr möglich.
Der Versuch, mehr über das Haus und die Briefkastenfirma DanInvest, der es wohl gehört, zu erfahren hat zu Tage gefördert, dass die Büroräume von Pro Femina anscheinend bereits seit Ende des ersten Quartals 2020 leer stehen und zur Neuvermietung angeboten werden.
Einer Annonce bei Immoscout24 (link is external) ist ein Grundriss des 3. Stocks angehangen, bei dem die Räume, die Pro Femina nutzte, als die zu vermietende Einheit gekennzeichnet sind. Und auch Fotos der Räumlichkeiten bei dem Immobilienportal zeigen die selben Räume, die schon in einem von Pro Femina veröffentlichten Video (link is external) zu sehen waren.
DanInvest hatte offenbar schon nach weniger als einem Jahr keine Lust mehr auf den Stress mit dem Verein.
Das sieht nach einem deutlichen Erfolg der Proteste gegen die Funids aus!
Ihr Spendentopf dürfte, auch wenn sie sich über ausbleibende Spenden durch ausfallende Gottesdienste beklagen, auf denen für sie gesammelt hätte werden sollen, noch nicht leer sein. Vielleicht befinden sie sich grade auf der Suche nach einem neuen Büro. Hier gilt es also die Augen offen zu halten. Weitere Infos zu ihrem Verbleib sollen gerne veröffentlicht werden.
1. August 2019 / Kundgebung mit über 200 Teilnehmer*innen gegen Pro Femina-Niederlassung am Ku’damm
https://whatthefuck.noblogs.org/pro-choice-statt-pro-femina-250-menschen-demonstrieren-lautstark-gegen-pseudo-beratungsstelle-von-abtreibungsgegnerinnen/ (link is external)
6. Oktober 2019 / Angriff auf das Büro mit kaputten Scheiben und Farbe
https://chronik.blackblogs.org/?p=10880 (link is external)
ps: Online-Spenden an Pro Femina wickelt die Firma Wikando unter ihrer Marke Fundraisingbox ab. Deren Kontaktdaten und ein Kontaktformular finden sich hier: secure.fundraisingbox.com/app/lead
Erstveröffentlichung auf DIYM (onion)